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Artikel und Texte

Vorwort

Oft sind Farbangaben nur kleine Schnipsel längerer Artikel, von denen hier längere Abschnitte stehen.

1850 bis 1879

1850 BAYERN Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik Dritter Jahrgang Nro. 248 Donnerstag, den 5. September 1850. (München:Wolf)
"Die Personenwagen auf den bayer. Eisenbahnen, welche drei Klassen sich bisher zur schnellern Uebersicht für das große Publikum durch Farben, I. roth, II. blau, III. gelb, unterschieden, werden nun sämmtlich grünen Anstrich bekommen. Wir sind gemeint, daß das große Publikum die hieraus erwachsenden Kosten für Wagenfenster in die III.Klasse verwendet, dankbarer aufgenommen haben dürfte. Bei dieser Gelegenheit können wir nicht umhin, unserer Neugiere Luft zu machen: nämlich ob es wohl der hies. Wartesaal für ankommende Bahnzüge diesen Winter auch unbeheizbar(!) bleiben wird? Ein Mißstand der schon zu mancherlei Deutungen Veranlassung gab. "
1869 Westl Staatsbahn 1.Kl. der KSWestStsB grün , zweite Klasse gelb wie Postwagen
"Am schlesischen Bahnhofe standen gestern zwei neue Waggons 1. und 2. Classe der westlichen Staatsbahnen, der Erstere grün, Letzterer ganz hellgelb, wie Postwagen, angestrichen. Die Plätze für das Fahrpersonal sind an diesen Waggons nicht oben, sondern von der überragenden Wagendecke geschützt, an der vorderen oder hinteren Seite sehr bequem angebracht." [Dresdner_Nachrichten vom 19. October 1869]
1874 BAYERN falsche Farben da fremder Artikel Würzburger Stadt= und Landbote. Montag den 28. Dezember 1874.
"Mit Einführung der Mark=Rechnung beabsichtigt man auch die Eisenbahn=Fahrbillete nach einem einheitlichen Systeme anfertigen zu lassen. Die Billete werden sogenannte Coupon=Billete sein und aus einem Stamm und daran befindlichen Coupon bestehen. Dieser letztere wird vom Schaffner beim coupiren abgetrennt. Die Grundfarben sollen sein: für die erste Klasse gelb, zweite Klasse grün, dritte Klasse braun, vierte Klasse grau; ganz conform der Farben der betreffenden Eisenbahn=Personenwagen, bez. Coupe's. Die Fahrpreise werden in Mark und Pfennigen in Form einer Dezimal=Stelle beigedruckt, z.B. 5,4 oder 0,5 oder 3,2."
1874 BAYERN falsche Farben da fremder Artikel Fürther Neueste Nachrichten für Stadt und Land Nr. 309. Dienstag den 29.Dezember 1874
"Mit Einführung der Mark=Rechnung beabsichtigt man auch die Eisenbahn=Fahrbillete nach einem einheitlichen Systeme anfertigen zu lassen. Die Billete werden sogenannte Coupon=Billete sein und aus einem Stamm und daran befindlichen Coupon bestehen. Dieser letztere wird vom Schaffner beim Coupiren abgetrennt. Die Grundfarben sollen sein: für die erste Klasse gelb, zweite Klasse grün, dritte Klasse braun, vierte Klasse grau; ganz conform der Farben der betreffenden Eisenbahn=Personenwagen, bez. Coupe's. Die Fahrpreise werden in Mark und Pfennigen in Form einer Dezimal=Stelle beigedruckt, z.B. 5,4 oder 0,5 oder 3,2."
1875 Berlin Dresden Dresdner Nachrichten 153 vom 2.Juni 1875
"Die Personenwagen der neuen Berlin=Dresdner Bahn werden sich durch eine practische Neuerung auszeichnen, indem jede Classe durch einen bestimmten Anstrich erkennbar gemacht ist. Uebrigens ist die Gesellschaft auch im Besitze des bekannten Salonwagens, welchen der Dr. Strousberg von seinen Beamten zur silbernen Hochzeit geschenkt erhielt und jetzt an die Dresdner Bahn verkauft hat."
Berlin-Dresdner-Bahn Dresdner Nachrichten 173 vom 22.Juni 1875
"Zur Eröffnung der directen Bahn Berlin=Dresden (...) [?]n den Wagen fallen schon von außen die gleichmäßig in grün und weiß gehaltenen Schilder in die Augen, die sächsischen Landesfarben blicken denn auch überall durch, sowohl an den silbernen Schnüren und Kokarden des Zugpersonals, wo das Grün und Weiß mit dem preußischen Schwarz verwebt ist, als in den Waggons selbst. Letztere nach den neuesten Konstructionen angefertigt, tragen äußerlich die neuerdings vorgeschriebenen Farbenabwechslungen zur Unterscheidung der verschiedenen Klassen. Die Waggons I.Klasse sind von höchster Eleganz." (...)"
1875 LDE gelb grün Dresdner Nachrichten 197 vom 16.Juli 1875
"Radeberg, 14.Juli. Ein in der Eisenbahnbedarffabrik Saxonia in Radeberg gegenwärtig fertiggestellter Personenwagen ist wohl geeignet, in fachmännischen Kreisen sowohl, als auch beim reisenden Publikum lebhaftes Interesse zu erwecken. Der Wagen ist nach dem System Heusinger von Waldegg erbaut, enthält ein Coupe' I., zwei Voll= und ein Halbcoupe' II. Classe, Toilette und Commodite', welche Räume durch einen dem System als Characteristikum eigenen, seitlich im Wagen angebrachten Gang betreten werden können. Diese Art der Waggoneinrichtung gestattet dem eisenbahnfahrenden Publikum freie Communication während der Fahrt, ohne den in den Coupe's befindlichen Passagieren irgend welche Belästigung, wie diese bei den Intercommunicationswagen mit Mittelgang unausbleiblich ist, zu bereiten, erspart dem Zugpersonale die schwierigen, fast lebensgefährlichen Dienstverrichtungen von den seither in Anwendung gewesenen Laufbrettern aus und bietet dem Reisenden selbst für weite Touren alles Annehmliche einer bequemen Häuslichkeit. Die Anordnung eines Schlafcoupe's mit 5 bequemen Lagerstätten, einer Heizeinrichtung mit seitens der Passagiere zu regulierender Wärmeausstrahlung, vorzügliche Ventilation, welche, ohne Zug zu verursachen, die Entwicklung schwüler Stickluft an heißen Sommertagen vollkommen unmöglich macht, zeichnen den Wagen vortheilhaft von der seitherigen Bauart aus. Möchte diesem Wagen allseitig die ihm gebührende Beachtung geschenkt werden."
1875 LDE gelb grün Dresdner Nachrichten 210 vom 29.Juli 1875
"Bereits in Nr. 197 unseres Blattes berichteten wir über für Eisenbahnen bestimmte Personenwagen, welche in dem bekannten Etablissement "Saxonia" in unserer Nachbarstadt Radeberg nach amerikanischem Muster gebaut werden. Ein solcher enthält 1 Coupe' 1. Classe mit gelbem und 2 Vollcoupe''s und ein Halbcoupe' 2. Classe mit grünem Anstrich, und sind dieselben mit Toilette und Commodite' versehen, überhaupt aber auf das Luxuriöseste eingerichtet. Um namentlich den Schlafcabinets mit 5 bequemen Lagerstätten stets frische Luft zuzuführen, sind an den Decken der Waggons Ventilationen angebracht. Ein derartiger Personenwagen ging gestern vom hiesigen Leipziger Bahnhofe nach Leipzig ab und ist jedenfalls für die Leipzig=Dresdner Bahn bestimmt. Das Publikum wird sich deshalb dem Directorium zu Dank verpflichtet fühlen. Bei der Probe des Wagens auf der Waage stellte es sich heraus, daß die Ventilations- Oessen etwas zu hoch waren, um den Niederauer Tunnel passieren zu können, so daß sich wohl eine Abänderung nöthig machen dürfte. Der Preis eines solchen Wagens soll sich auf 24,000 Mark beziffern."
L.D.E. Personenwagen Leipziger Tageblatt und Anzeiger No 211 vom 30 Juli 1875
"Die 'Dresd.Nachr.' schreiben: Bereits in Nr. 197 unseres Blattes berichteten wir über für Eisenbahnen bestimmte Personenwagen, welche in dem bekannten Etablissement 'Saxonia' in unserer Nachbarstadt Radeberg nach amerikanischem Muster gebaut werden. Ein solcher enthält 1 Coupe' 1. Classe mit gelbem und 2 Vollcoupe''s und ein Halbcoupe' 2. Classe mit grünem Anstrich, und sind dieselben mit Toilette und Commodite' versehen, überhaupt aber auf das Luxuriöseste eingerichtet. Um namentlich den Schlafcabinets mit 5 bequemen Lagerstätten stets frische Luft zuzuführen, sind an den Decken der Waggons Ventilationen angebracht. Ein derartiger Personenwagen ging gestern vom hiesigen Leipziger Bahnhofe nach Leipzig ab und ist jedenfalls für die Leipzig=Dresdner Bahn bestimmt. Das Publikum wird sich deshalb dem Directorium zu Dank verpflichtet fühlen. Bei der Probe des Wagens auf der Waage stellte es sich heraus, daß die Ventilations- Essen etwas zu hoch waren, um den Niederauer Tunnel passieren zu können, so daß sich wohl eine Abänderung nöthig machen dürfte. Der Preis eines solchen Wagens soll sich auf 24,000 Mark beziffern."
Lazarettwagen ohne Farbe Wochenblatt für Zschopau und Umgegend No 51 vom 29 April 1876
"Dresden. 26.April. Ihre Majestäten der König und die Königin begaben sich heute Mittag 12 Uhr nach dem schlesischen Bahnhofe, um daselbst einen neuen Krankenwagen zu besichtigen, welcher auf Kosten des Albertvereins und des Landesvereins zur Pflege von im Felde verwundeter und erkrankter Krieger in der Eisenbahnbedarffabrik "Saxonia" in Radeberg erbaut worden ist und demnächst zur Ausstellung nach Brüssel abgehen soll. Nachdem Ihre Majestäten die Einrichtung in allen Theilen eingehend besichtigt hatten, wurden durch Militärmannschaften einige Proben im Ein- und Ausladen Verwundeter ausgeführt, worauf Ihre Majestäten Sich mit den Anwesenden über die zweckmäßige Einrichtung des Wagens unterhielten und nach 1 Uhr in das königl. Residenzschloß zurückkehrten. Wir bemerken noch, daß der Krankenwagen nach den Angaben und unter Leitung des Stabsarztes Dr. Helbig nach dem System Heusinger v. Waldegg von der "Saxonia" in musterhafter Weise ausgeführt worden ist und daß derselbe in Friedenszeiten als einfacher Personenwagen II. Klasse benutzt werden kann."
Brückenfarbe Elbeblatt und Anzeiger Amtsblatt der Königl. Amtshauptm. Grossenhain. No 122 vom 15 October 1878 31.Jahrgang
"Riesa den 14. October 1878 Der mattgrün gehaltenen Anstrich unserer Elbbrücke, sowohl der Eisenbahn= als auch der Fahrbrücke ist fix und fertig. (...)"
Pirna-Berggiesshuebel 1879 Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen vom 1. December 1879 Seite 1294f
"Die in den Chemnitzer Eisenbahnwerkstätten neuerbauten
3 Personenwagen für die Secundärbahnstrecke Pirna-Berggiesshübel haben ein äusserst gefälliges Aeussere. Sie sind bedeutend länger als die auf den Sächsischen Strecken zumeist gebräuchlichen Personenwagen und sämmtlich mit Intercommunication und an den Stirnseiten angebrachten kleinen Plattformen versehen, sodass das bedienende Zugpersonal während der Fahrt ungehindert aus einem Wagen in den anderen gehen kann. Die Farbe der Wagen ist das bei den Wagen 3. Classe gebräuchliche Braun. Die Fenster sind grösser, als die jetzt üblichen Thürscheiben, die Räder kleiner als die gewöhnlichen (wodurch der Wagen niedriger), dagegen breiter als die auf den normalen Strecken befindlichen Personenwagen, weil in Folge der Intercommunication die äusseren Trittbretter wegfallen konnten und der dadurch gewonnene Raum dem Innern zu Gute gekommen ist. Zwei der Wagen sind 2achsig und haben einen Radstand von 4,7m, der dritte, ein sogenannter Amerikanischer Wagen, ist 4achsig; die Achsen der beiden erstbezeichneten Wagen sind, um auf kleinsten Curven laufen zu können, wie solche die Tracen der Secundärbahnstrecken mit sich bringen, in besonderer Weise beweglich gemacht. Der eine Wagen ist nur für 3. Classe bestimmt, hat zwei sich an den Langseiten liegende und eine doppelseitige mitten durchgehende Sitzreihe und bietet Platz für 60 Personen, der zweite Wagen hat eine ähnlich eingerichtet 3.Classenabtheilung für 46 Personen und hieran anschliessend einen Raum für 2. Classe zu 10 Personen. Der dritte Wagen endlich hat einen Raum 3.Classe für 42 Personen, daran anschliessend einen Raum für das Gepäck und nach diesem noch einen 2.Classenraum für 10 Personen. Auf jeder Plattform sind ausserdem noch 5 Stehplätze. Die in der 3. Classe stehenden langen Holzbänke gewähren in Folge ihrer eigenthümlichen Construction äusserst bequeme Sitzplätze, in den Coupees 2.Classe ist einfache Kissenpolsterung für die Sitze , für die Rückenlehnen Korbgeflecht verwendet. Die Fenster der Wagen haben leichte Gitter, damit die Reisenden nicht die Köpfe herausstecken und dadurch zu irgend welchem Schaden kommen können; denn da die Wagen , wie oben bemerkt, im Inneren bedeutend breiter sind, als die jetzt gebräuchlichen Coupeewagen, würde es leicht möglich sein, wenn man den Kopf zum Fenster heraussteckt, an ein dem Geleise nahestehenden Object anzustossen. Ausser den in jedem Wagen sich befindenden grossen Fenstern haben dieselben noch einen die Gesammtlänge durchziehenden Aufsatz, welcher Oberlicht bietet und der, da er einzelne drehbare Scheiben besitzt, auch zur Ventilation verwendet werden kann. Die Gesammtlänge der Wagen ist bei zwei 10,5 m, bei dem dritten 12,1 m. Die Breite beträgt 3,2 m, die Höhe 3,3 m. Die Beleuchtung der Wagen erfolgt durch in die Stirnseiten eingeführte Lampen. Der Gang der Wagen ist ein äusserst ruhiger; Bremsvorrichtung ist an jedem der drei Wagen vorhanden, Reserveketten führen die Wagen nicht, wohl aber sind bei vollständiger Kuppelung zwei leicht gearbeitete Patentketten untereinander eingehangen. Man hat nach allen Richtungen hin gesucht, die Wagen von möglichst leichtem Gewicht herzustellen. So ist z.B. zur Bodenfläche das leichteste Pappelholz verwendet, die zu Barrieren dienenden Eisenstangen sind hohl, die Kettenvorrichtungen möglichst vereinfacht u.a.m., so dass das Gewicht des Wagens 3. Classe nur 5093 kg, das Gewicht des mit Raum 2. Classe versehenen Wagens 5200 kg und des mit Packraum verbundenen Wagens 7300 kg beträgt."
Oesterreichische Eisenbahnzeitung 14.Dezember 1879
"Die sächs. Secundärbahn Pirna-Bergiesshübel.
(...)
Eigens für diese Strecke sind in den Eisenbahn-Werkstätten zu Chemnitz drei neue Personenwagen erbaut worden
(..)
Die Farbe der Wagen ist das bei den sächsischen Wagen III.Classe gebräuchliche Braun.
(...)
Der eine Wagen ist nur für die III.Classe bestimmt
(...)
der zweite Wagen hat eine ähnlich eingerichtete Abtheilung III.Classe für 46 Personen und hieran anschliessend einen Raum II. Classe für 10 Personen. Der dritte Wagen endlich hat einen Raum III.Classe für 42 Personen, daran anschliessend einen Raum für das Gepäck und nach diesem noch einen Raum II.Classe für 10 Personen.
(...)"

1880 bis 1899

Deutscher Reichsanzeiger 1881/218 P2
"Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat neuerdings an die Königlichen Eisenbahn=Direktionen Vorschriften über den Anstrich, die Bezeichnung und Numerirung der Eisenbahnwagen der preußischen Staats= und für Rechnung desselben verwalteten Privatbahnen erlassen, deren Kenntniß auch für das Publikum Interesse hat.
Nach diesen Vorschriften erhalten alle Wagen der bezeichneten Bahnen als gemeinsames Eigenthumsmerkmal den heraldischen schwarzen Adler auf weißem Felde mit der Bezeichnung K.P.E.V. (Königlich Preußische Eisenbahn=Verwaltung). (...)
Der Anstrich der Wagen ist ebenfalls einheitlich geregelt, und tritt eine Aenderung gegen den bisherigen Anstrich der Personenwagen insofern ein, als die gelbe Farbe für den Anstrich der Coupees I. Klasse, welche sich im Betriebe, namentlich bei der Kohlenheizung nicht als widerstandsfähig erwiesen hat, in Wegfall kommt und durch die grüne Farbe der II. Wagenklasse ersetzt wird. Um im Uebrigen die Uebereinstimmung der Farben der Coupees mit denen der Fahrbillets gleicher Wagenklassen - gelb - grün - rothbraun - grau - aufrecht zu erhalten, werden die nunmehr grün angestrichenen Coupees I. Klasse mit gelben Absetzungslinien umrändert werden. (...)
Sämmtliche Güterwagen erhalten bei Erneuerung des Anstriches eine braunrothe und die Aufschriften in gelber Farbe. Die in einzelnen Direktionsbezirken bisher angewendeten anderen Farben fallen also künftig fort. (...)
Für die Wagen der vom Staate verwalteten Privatbahnen gelten dieselben Vorschriften, mit Ausnahme derjenigen über die Eigenthumsmerkmale und die Farbe der Güterwagen."
Verhandlungen 1883 Leipziger Tageblatt und Anzeiger No 349. Sonnabend den 15 December 1883
"Kassel, 13.December. Durch die Zeitungen lief in den letzten Tagen die Nachricht, daß bereits seit längerer Zeit Verhandlungen im Gange seien, welches sich auf die Herbeiführung einer gewissen Conformität im gesammten deutschen Eisenbahnwesen beziehen. (...) Im Weiteren handelt es sich sodann um die gleichmäßige Herstellung der Fahrbillets, um den übereinstimmenden Anstrich der Wagen, sowie namentlich auch um die Vermehrung der für größere Routen bestimmten, nach einem einheitlichen Systeme gebauten Curswagen, (...)"
Margarinbutter Leipziger Tageblatt und Anzeiger No.41 10. Februar 1884 78.Jahrgang
"Reichenbach, 8.Februar. Durch die reducirten oder ganz erschöpften Eisvorräthe und die gänzliche Aussichtslosigkeit auf Ersatz in diesem schon weit fortgeschrittenen und unverändert fortdauernden milden Winter sind Bierbrauereien, Conditoreien etc. in nicht geringe Verlegenheit versetzt und darauf hingedrängt, zur Deckung ihres Bedarfs seither ungewohnte Wege aufzusuchen. So gehen neuerdings Eisenbahnwagen mit Eis hier durch, welch letzteres aus der Schönecker Gegend kommt und nach den größeren Städten im Innern des Landes weiterbefördert wird. Es hat zwar eine Stärke, die bis zu 3/4 Elle hinanreicht, indeß sieht es sehr morsch aus und mehr einer gefrorenen Schneemasse ähnlich. - Eine andere Eigenthümlichkeit, die sich neuerdings in die langen Reihen der Güterzüge eingeschlichen hat, sind die den bayerischen Bierwagen sehr ähnlichen großen Wagen mit hellblau und grauem Anstrich und der diagonal über die Seitenflächen gelegten Aufschrift: 'Margarinbutter'"
Mathildenwagen Leipziger Tageblatt 26.Juli 1885
"Leipzig, 25. Juli. Ueber die Reise, welche Se. Majestät der König Albert heute früh von Dresden nach dem Zwickauer Regierungsbezirk angetreten hat, wird uns Folgendes gemeldet: Der Extrazug, in welchem Se. Majestät der König die Reise antrat, verließ Nieder=Sedlitz heute Morgen 5 Uhr 10 Min. Der von der Sommerresidenz Pillnitz in Begleitung des kgl. Flügel=Adjutanten Major v. Schimpff und des kgl. Oberstallmeisters Oberstlieutenant v. Ehrenstein eintreffende Monarch wurde in Nieder=Sedlitz von dem Generaldirector der sächsischen Staatseisenbahnen v. Tschirschky und Begendorf Excellenz, der sich der kgl. Suite anschloß, ehrfurchtsvoll begrüßt. Se. Majestät benutzte bei dieser Reise zum ersten Male einen neu erbauten Salonwagen. Derselbe, auf 3 Achsen laufend, ähnelt äußerlich den mit braunem Anstrich versehenen Wagen der sächsischen Staatseisenbahnen, nur kleine bunte Wappenschilder kennzeichnen ihn als kgl. Salonwagen. Sein Inneres imponiert durch wohlthuende Einfachheit und gediegene Eleganz. Der Wagen hat an den beiden Stirnseiten je ein kleineres coupe'artiges Behältniß, bestimmt für die begleitenden Herren. Zwischen diesen beiden Räumen liegen: ein größerer Salon, die nöthigen Toilettenräume und ein kleinerer Schlafsalon. Sämmtliche Räume sind durch einen Seitengang untereinander verbunden. Der größere Salon ist olivgrün, der kleinere dunkelgrün ausgestattet. Auf dem Verdeck des Wagens befinden sich Wassereservoire, um die verschiedenen Toiletten zu speisen. Die Beleuchtung erfolgt durch Gas und Wachskerzen, die Beheizung durch eine am anderen Theile des Wagens angebrachte eigene Luftheizung. Bunte, entsprechend mattfarbig gehaltene Teppiche bedecken den Fußboden. Der Gang des Wagens, der in Folge seiner Construction auf Lenkachsen selbst die engsten Curven anstandslos befahren kann, ist äußerst ruhig und geräuschlos, was besonders beim Fahren mit großen Geschwindigkeiten angenehm hervortritt. In Dresden=Altstadt bestieg Geheimrath Bär den Zug. (...)"
Mathildenwagen Sächsischer Landes=Anzeiger mit "Chemnitzer Stadt=Anzeiger" vom 28.Juli 1885
"Der von Se. Maj. dem Könige auf seiner jetzigen Reise zum ersten Male benutzte, ganz neue Salonwagen ähnelt, auf drei Achsen laufend, äußerlich den mit braunem Anstrich versehenen Wagen der sächsischen Staatseisenbahnen, jedoch kennzeichnen ihn Wappenschilder an den beiden Eingangsthüren als k. Salonwagen. Sein Inneres imponirt durch wohlthuende Einfachheit und gediegene Eleganz. Der Wagen hat an den beiden Stirnseiten je ein kleineres coupeeartiges Compartiment, bestimmt für die begleitenden Herren. Zwischen diesen beiden Räumen liegen ein größerer Salon, die nöthigen Toilettenräume und ein kleinerer Schlafsalon. Sämmtliche Räume sind durch einen Seitengang untereinander verbunden. Der größere Salon ist olivengrün, der kleinere dunkelgrün ausgestattet. Auf dem Verdeck des Wagens befinden sich Wassereservoire, um die verschiedenen Toiletten zu speisen. Die Beleuchtung erfolgt durch Gas= und Wachskerzen, die Beheizung durch eine am unteren Theile des Wagens angebrachte eigene Luftheizung. Bunte, entsprechend mattfarbig gehaltene Teppiche bedecken den Fußboden. Der Gang des Wagens, der in Folge seiner Construction mit Lenkachsen selbst die engsten Curven anstandslos befahren kann, ist äußerst ruhig und geräuschlos, was besonders beim Fahren mit großer Geschwindigkeit angenehm hervortritt."
Gelbe Postkutsche Elbeblatt und Anzeiger 16.2.1888
"Johanngeorgenstadt, 13. Februar. (...) Damit wir nicht ganz vom Verkehr abgeschlossen blieben, stattete uns täglich ein Mal die gelbe Postkutsche von Schwarzenberg aus einen Besuch ab, während den gestörten Bahnfrachtverkehr die hiesigen Spediteure nach alter Weise vermittelten."
Wappen Bandfarbe Gesetz und Verordnungsblatt Kgr Sachsen 1889
"Nr. 27. Verordnung das Majestätswappen betreffend vom 7.Juni 1889 Wir, Albert, von GOTTES Gnaden König von Sachsen etc.etc.etc. verkünden hiermit, daß Wir für Uns und Unser Haus das unter A näher beschriebene Wappen angenommen haben. (...) A (...) Am Schilde hängt an grünem Bande der Orden der Rautenkrone. Das unter diesem befindliche grüne Band trägt den Wahlspruch: "Providentiae memor." (...)"
Wagenwesen der KSStsEB 1890, herausgegeben vom Beamtenbund der KSSTEB für Lehrzwecke, Seite 18
Anschriften 1890 aus "Wagenwesen" S. 18
Bild: Slg Claus Schlegel (M.frdl.Gen. 18.6.2023)
Anschriften 1890 aus "Wagenwesen" S. 19
Bild: Slg Claus Schlegel (M.frdl.Gen. 18.6.2023)
Anschriften 1890 aus "Wagenwesen" S. 20
Bild: Slg Claus Schlegel (M.frdl.Gen. 18.6.2023)
Salonwagen 1896 Dresdner Nachrichten 31.Mai 1896
"'König Albert auf der Eisenbahn' lautet ein Artikel des "Kamerad", dem wir Folgendes entnehmen: Zum Gebrauch des Königspaares stehen z.Z. im Betriebsmittelpark der Sächsischen Staatsbahnverwaltung vier sogenannte "Königl.Salonwagen" und ein "Hofdienstwagen" zur Verfügung. Diese haben gegenwärtig ihren Standort auf dem Schlesischen Bahnhofe zu Dresden in dem sogenannten "Königsschuppen", der aber beim nahenden Umbau genannten Bahnhofs fallen wird, um in der Nähe des Altstädter Hauptpersonenbahnhofes als Neubau zu erstehen. Die vier Salonwagen führen die Nummern 443, 444, 447 und 448 , der Hofdienstwagen die Nummer 210. Die Salonwagen Nr. 443 und 444 sind die kleinsten und zugleich ältesten. Sie wurden Beide 1853 von der vorm. Leipzig=Dresdner Eisenbahn= Kompagnie erbaut und in den Jahren 1868 bez. 1874 von der Staatsbahnverwaltung angekauft. Die Anschaffungskosten des Wagens Nr. 443 betrugen 12,100 Mk., die des Wagens Nr.444 14,588 Mk. Beide Wagen haben reich ornamentirte eiserne Außen= wände mit dunkelgrünem Anstrich. An jeder Langseite befinden sich 8 Fenster, an den Enden des Wagens führen seitlich an= gebrachte eiserne Klapptritte nach dem von den beiden Schmalseiten aus zugänglichen Innern, welches mit prächtigen Holzverkleidungen versehen und mit dunkelgrünen Polstergarnituren und sonstigem Komfort ausgestattet ist. Die Uebergänge (Hinter= und Vorderperron) sind noch offen. Die Heizung der Wagen geschieht mittelst Warmwasseranlage oder durch die Dampfleitung, die Beleuchtung durch Oel, als Bremsvorrichtung dient die Luftdruckleitung. Beide Salonwagen werden, ihres älteren Systems und der beschränkten Raumverhältnisse halber, vornehmlich zu kleineren Reisen und Jagdausflügen benutzt.
Im Jahre 1885 beschaffte die Staatsbahnverwaltung mit einem Kostenaufwande von 42,088 Mk. einen neuen Königl. Salonwagen (Nr.447). Das Wageninnere umfaßt sechs Abtheilungen: Vorraum großer Salon, Retirade, Korridor, kleiner Salon, Raum für das Begleitpersonal. Beide Salons können in Schlafzimmer umgewandelt werden. Die innere Ausstattung ist reich und gediegen, ohne überladen zu sein, doch mit allem erdenk= lichen Komfort versehen. Im Jahr 1891 wurde für den Gebrauch der Königlichen Majestäten von der damit beauftragten Breslauer Aktiengesellschaft ein neuer Salonwagen erbaut, der die Nummer 448 erhielt. Er läuft auf vier Achsen. Dieses durch seine außergewöhn= lichen Größenverhältnisse impossant wirkende Fahrzeug macht gleich= wohl einen einfachen schlichten Eindruck. Das reich ausgestattete Innere enthält 11 Abtheilungen: 2 Vorräume, 2 Korridors, 1 Salon, 1 Schlafzimmer, 2 Klosets und 3 Räume für das Begleitpersonal. Zwölf Fenster an jeder Seite führen den Wagen reichlich Licht zu, der Zugang erfolgt durch die Schmalseiten, von wo aus auch Faltenbälge den Uebergang nach den Nachbarwagen vermitteln. Die Beleuchtung geschieht durch Oelgas und Kerzen, die Heizung mittelst Warmwasseranlage oder Dampfleitung. Die Kosten dieses Salonwagens betrugen 80,176 Mk. (....)"
Sommerwagen grau, zukünftig braun Riesaer Tageblatt 28.Januar 1898 Abends
"Den sogen. Sommerwagen der sächsischen Staatsbahn, welche an den Stirnseiten Plattformen haben, im Winter als Güterwagen dienen, im Sommer aber, nachdem sie mit Fenstern und fest eingebauter Einrichtung, wie die Personenwagen dritter Wagenklasse, versehen worden sind, als solche verwendet werden, giebt man gegenwärtig äußerlich einen braunen Anstrich mit gelben Abzeichen, genau wie sie die Coupeewagen dritter Klasse zeigen. Bisher sträubten sich bekanntlich Viele, diese Sommerwagen zu benutzen, ohne deren innere bequeme Einrichtung zu kennen, und zwar unter dem nichtigen Vorwande, es seien 'Viehwagen', lediglich deshalb, weil diese Wagen bisher den steingrauen Anstrich der sächsischen Güterwagen trugen. In Zukunft wird die Sache nun wohl besser werden."

1900 bis 1909

ZVDEV 1900 Fahrkarten KPEV
" Zur Geschichte des Fahrtausweises bei den deutschen Eisenbahnen.
(Schluss aus Nr.58.)
(...) Im Jahre 1869 konnte man zwischen Wien (Staatsbahn) und Magdeburg über Dresden direkte Wagen der k.k.nördlichen Staatsbahn verkehren sehen, die in auffallender Weise an einer Seite orange, an der anderen grün gestrichen waren. Das Betriebsreglement der genannten Bahn vom Jahre 1854 schrieb ausdrücklich folgendes vor: 'Es bestehen drei Wagenklassen, und zwar die I. Klasse mit gelber Farbe, die II. Klasse mit grüner Farbe, die III. Klasse mit brauner Farbe, und es werden mit den vorstehenden Wagenklasse in der Farbe und Klassenbezeichnung übereinstimmende Fahrkarten ausgegeben.' Dieselben Bestimmungen herrschten auf der süd-östlichen und südlichen Staatsbahn. Bei der Wien-Gloggnitzer, der Neustadt-Oedenburger und der Wien-Bruckner Bahn hatte man, etwas abweichend, für die I. Klasse, soweit solche bestand, grüne Karten und grüne Wagen, für die II. Klasse gelbe Karten und gelbe Wagen, während man für die III. Klasse wie bei der Staatsbahn braun wählte. Die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn hatte zu jener Zeit derartige Unterschiede nicht.
(...)
Später liess man den orangefarbenen Anstrich der I. Klasse fallen und begnügte sich mit einer orangefarbigen Umrahmung des grünen Anstrichs der II. Klasse, und so ist es noch heute. "[ZVDEV 1. August 1900 S. 903f]
Umlackierung Sommerwagen Riesaer Tageblatt 21. April 1908 Abends
"Wie der 'Dresd.Anz.' mitteilt, ist für den Herbst die Einstellung der vierten Wagenklasse an Sonntagen im sächsischen Staatseisenbahnbereiche bestimmt vorgesehen. Bereits jetzt werden Vorkehrungen getroffen, um dann dem[sic] Mangel an solchen Wagen steuern zu können. Die auf den Linien der sächsischen Staatseisenbahnen verkehrenden sogenannten Sommerwagen werden zu ständigen Wagen vierter Klasse umgewandelt. Ueber 200 solcher Sommerwagen erhalten einen neuen Anstrich und werden mit Dampfheizungseinrichtung versehen. Die Einstellung der Wagen vierter Klasse an den Sonntagen bedingt, daß der Wagenpark in Sachsen bedeutend ver= mehrt werden muß."
Amts= und Anzeigenblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock 23. April 1908
"Einführung der vierten Wagenklasse an Sonntagen. Wie der "Dresdner Anzeiger" mitteilt, ist für den Herbst die Einstellung der vierten Wagenklasse an Sonntagen im sächsischen Staatseisenbahnbereiche vorgesehen. Bereits jetzt werden Vorkehrungen getroffen, um dann dem [sic] Mangel an solchen Wagen steuern zu können. Die auf den Linien der sächsischen Staatseisenbahnen verkehrenden sogenannten Sommerwagen, das sind Wagen dritter Klasse, werden zu ständigen Wagen vierter Klasse umgewandelt. Ueber 200 solcher Sommerwagen erhalten einen neuen Anstrich und werden mit Dampfheizungseinrichtung versehen."
Niederschrift 47
"Niederschrift 47
über
die Beratungen des Ausschusses für Personen-,
Post- und Gepäckwagen
am 11. März 1909 in Potsdam
und
am 12. und 13. März 1909 in Berlin.
-----------------
Anwesend:
Herr Oberbaurat Hagenbeck zu Punkt 1 (Königl. Eisenbahn-Zentralamt),
Herr Oberbaurat Dütting (K.E.Z.A.),
Herr Geheimer Baurat Herr (K.E.Z.A.),
Herr Regierungsbaumeister Neubert (K.E.Z.A.),
Herr Ober- und Geheimer Baurat Köhler (Königl. Eisenbahndirektion Essen),
Herr Geheimer Baurat Schuhmacher (Werkstätten-Inspektion Potsdam),
Herr Geheimer Baurat Busmann (Königl. Eisenbahndirektion Elberfeld),
Herr Regierungs- und Baurat Levy (Königl Eisenbahndirektion Frankfurt a.M.),
Herr Eisenbahnbauinspektor Wendler (Werkstätteninspektion Neumünster),
Herr Regierungs- und Baurat Herr (Königl. Eisenbahndirektion Breslau) zu Punkt 1,
Herr Regierungs- und Baurat Büttner (Königl. Eisenbahndirektion Altona) zu Punkt 1,
Herr Regierungs- und Baurat Graeger (Königl. Eisenbahndirektion Halle) zu Punkt 1,
Herr Regierungs- und Baurat Geber (Königl. Eisenbahndirektion Cöln) zu Punkt 1

Als Vertreter der
Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen: Herr Oberbaurat Frießner
Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen: Herr Baurat Coubertin.

Als Schriftführer
Herr Technischer Eisenbahnsekretär Sauerwein (Königl. Eisenbahn-Zentralamt).

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TAGESORDNUNG.
Punkt Gegenstand Seite Anlage
1 Einheitlicher Außenanstrich der Personenwagen 2
2 Selbsttätige Abortdeckelniederlegungen 6 1-3
3 Ausgleichen der Radsätze für Personen und Postwagen 12
4 Linoleumbelag in neuen Wagen IV. Klasse 15
5 Linotolbelag in Wagen IV. Klasse 16
6 Bewegliche Fenster in den Dienstabteilungen der Gepäckwagen 16
7 Klein'sche Sicherung an den Deckeln der Achsring-Staubringtaschen 17
8 Ausrüstung der Endtüren der Seitengänge der Schlafwagen mit Kunstschlössern 18
9 Änderung der Rahmen für Knippenberg-Polster 18
10 Regelung der Verteilung der Niederschriften des Personenwagenausschusses 20
11 Besondere Bedingungen für die Ausführung und Lieferung von Personen-, Post- und
Gepäckwagen. - Erste Beratung 21

Hierzu: Erlaß VI.D.9249 vom 6.Juli 1909.

(Seite 2:)
1. Einheitlicher Außenanstrich der Personenwagen
Vorgang: Ministerialerlaß vom
14. Januar 1909. - VI.D.103.-
Berichterstatter: Geheimer Baurat Herr.

Ministerialerlaß vom 6.Juli 1909.
VI. D. 9249.

Ich würde nicht abgeneigt sein, einem einheitlichen Anstrich aller Personenwagen zuzustimmen, sofern darüber eine Vereinbarung mit den übrigen deutschen Eisenbahnverwaltungen erzielt würde. Ich beauftrage das Königl. Eisenbahn-Zentralamt mit den deutschen Staatsbahnverwaltungen auf dieser Grundlage ins Benehmen zu treten und über das Ergebnis binnen 3 Monaten zu berichten. Gegen den in Vorschlag gebrachten grünen Anstrich würde diesseits nichts zu erinnern sein.

Der Ministerialerlaß vom 14.Januar 1909 lautet: "Es kann in Frage kommen, zur Vereinfachung und Verbilligung der Unterhaltung der Personenwagen für den äußeren Anstrich derartiger Wagen nur eine für alle Wagenklassen gleiche, möglichst haltbare und billige Farbe zu verwenden, zumal die Beleuchtung der Bahnhöfe wesentlich stärker als früher ist, sodaß die Fahrklassennummer deutlich genug erkennbar sein dürfte. Das Königliche Eisenbahn-Zentralamt wolle eine Prüfung dieser Frage durch den Ausschuß für Personen-, Post- und Gepäckwagen herbeiführen. An der Beratung ist je ein betriebstechnischer Dezernent der Königlichen Eisenbahndirektionen in Altona, Cöln, Halle a.S. und Breslau zu beteiligen."

Dem Erlasse war eine historische Entwickelung des jetzigen Außenanstrichs beigefügt.

Wie der Berichterstatter ausführt, seien die in dem Ausschusse vertretenen Eisenbahndirektionen und die Generaldirektionen der Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen, der Königl. Sächsischen, Königl. Württembergischen und Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen um ein Gutachten in der Angelegenheit ersucht worden. Es sei hierbei auf die Wichtigkeit eines einheitlichen Außenanstriches der Personenwagen der deutschen Staatseisenbahn-Verwaltungen hingewiesen worden. Außerdem habe das Königliche Eisenbahn-Zentralamt noch Gutachten von den wichtigsten Lackfarbenwerken eingefordert.

Bezüglich der Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit eines einheitlichen Anstriches der Personenwagen haben sich die meisten der befragten Eisenbahnverwaltungen und Firmen günstig ausgesprochen. Die Kaiserliche Generaldirektion der Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen sei zwar der Ansicht, daß die Verschiedenheit der Farben der einzelnen Klassen deren Aufsuchen auch dann erleichtere, wenn der Anstrich im Betriebe nachgedunkelt sei. Da auch sonst eine Einrichtung, die schon lange bestehe und mit der das Publikum vertraut und zufrieden sei nicht ohne erhebliche Gründe aufgehoben werden solle, spreche sich die Generaldirektion in Elsaß-Lothringen für Einführung eines einheitlichen Anstriches, dessen Vorteile sie wegen der Vereinfachung und Verbilligung der Unterhaltung der Wagen nicht verkenne, nur dann aus, wenn dabei ein nennenswerter finanzieller Vorteil herausspringe und das Auffinden der Klassen nicht erschwert werde.

Die Generaldirektion der Königl. Württembergischen Staatseisenbahnen lege aus betriebstechnischen Gründen großen Wert auf die Beibehaltung der drei Farben für I./II., III. und IV. Wagenklasse, für deren Aufgeben zu Gunsten einer einheitlichen Farbe Ersparnisrücksichten kaum ausschlaggebend sein dürften.

Die Königliche Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen habe mitgeteilt, daß die sächsischen Personenwagen mit Abteilen I., II., III. Klasse bereits einen einheitlichen und zwar braunen Anstrich besitzen, nur die IV. Klasse-Wagen seien grau gestrichen. Sie müsse sich zur Erleichterung eines raschen Auffindens der 4. Wagenklasse und auch aus anderen Gründen dafür aussprechen, diese Wagenklasse nicht in den Anstrich der übrigen Klassen einzubeziehen. Im übrigen wolle sie gerne Bestrebungen auf Vereinheitlichung des Aussehens der Personenwagen aller deutscher Staatseisenbahn-Verwaltungen unterstützen.

Die Königliche Eisenbahndirektion Elberfeld empfehle die Einführung eines einheitlichen Anstriches der Personenwagen noch in der Absicht einen wirklich gleichmäßigen Farbenton, der jetzt häufig nicht vorhanden sei, bei den Wagen der einzelnen preußischen Verwaltungen zu erzielen.

Über die Zweckmäßigkeit eines einheitlichen Anstriches führt der Berichterstatter aus, daß er keine Bedenken und Schwierigkeiten in der Einführung aus betrieblichen Rücksichten sehe.

Regierungs- und Baurat Geber spricht sich für die Einführung eines einheitlichen Außenanstrichs bei den Wagen I.-III. Klasse aus in der Voraussetzung, daß hierdurch wirtschaftliche Erfolge erziehlt"

(... Seite 3ff liegen mir nicht vor)

1910 bis 1930

K.S.Staats.E.B.: Bekleidungsordnung 1910:
Bekleidungsordnung 1910
Bekleidungsordnung 1910
Bekleidungsordnung 1910
Bekleidungsordnung 1910
Bekleidungsordnung 1910
Bekleidungsordnung 1910
Bekleidungsordnung 1910
Bekleidungsordnung 1910
Bekleidungsordnung 1910
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Bekleidungsordnung 1910
Bekleidungsordnung 1910
Bekleidungsordnung 1910
Bekleidungsordnung 1910
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Bekleidungsordnung 1910
Bekleidungsordnung 1910
Bekleidungsordnung 1910
Bekleidungsordnung 1910
Bekleidungsordnung 1910
Bekleidungsordnung 1910
In der Abendausgabe des Riesaer Tageblatt vom 6. März 1911 wurde berichtet:
"Die sächsische Staatsbahn hat kürzlich neue Personenwagen dritter Klasse in ihren Wagenpark eingestellt, die in jeder Weise den Anforderungen der Neuzeit entsprechen. Schon von außen fallen die Wagen durch ihren dunkelbraunen Anstrich auf. Die Klassenbezeichnung ist in großen weißen arabischen Zahlen auf schwarzen Tafeln an den Türen angebracht. Die in je ein großes Raucher- und Nichtraucher- sowie ein kleineres Frauenabteil getrennten Wagen haben zu einer Seite der Sitzbänke freie Durchgänge. Durch Vermeidung des alten Abteilsystems wird das Innere des Wagens frei und luftig. Die im Innern geschmackvoll ausgestatteten und hell lackierten Wagen besitzen Gasglühlicht, Waschräume und Aborte mit Wasserspülung."
Wenig später, in der Abendausgabe des Riesaer Tageblatt vom 11.August 1911 wurde berichtet:
"Die sächsische Staatseisenbahn-Verwaltung hat am 1. August eine größere Anzahl neue zweiachsige Personenwagen dritter Klasse in ihren Wagenpark eingestellt. Die neuen Wagen unterscheiden sich schon in ihrer äußeren Ausstattung von denen der älteren Bauart; sie tragen an den Längsseiten das sächsische Wappen in geschmackvoller farbiger Ausführung. Die Klassenbezeichung ist in weißen arabischen Zahlen auf schwarzen Emailletafeln angebracht. Außer sieben Seitentüren ist noch je eine nur von außen zu öffnende Tür mit Fenstereinsatz an der Plattform der Stirnwände vorhanden. Der Wagen ist in ein Raucher- und ein Nichtraucher-Abteil getrennt, jedoch ermöglicht ein Verbindungstür und ein zwischen den Sitzen und einer Seitenwand entlang führender Gang dem Reisenden ein Begehen des ganzen Innenraumes. Das Wageninnere ist mit vierzehn Ventilationseinrichtungen und sieben Gasglühlichtlampen ausgestattet. Die in weiß und blau gehaltene geräumige Abortanlage umfaßt ein Klosett mit Wasserspülung, sowie eine Wascheinrichtung mit großem Wandspiegel. Die Wagen haben einen Radstand von 8,5 Meter und ein Eigengewicht von 18650 Kilogramm."
Dunklerer Anstrich: Leipziger Tageblatt Abendausgabe 11. Mai 1912 S.9
"Einstellung neuer Personenwagen. Die sächsische Staatsbahnverwaltung stellt zur bevorstehenden Reisesaison neue Durchgangswagen 3. Klasse ein, von denen behauptet werden darf, daß sie in jeder Beziehung den neuzeitlichen Anforderungen entsprechen. Der äußere Farbenanstrich ist etwas dunkler als bisher gehalten, der innere aber von heller Farbe. Der Deckenanstrich ist durchgehend weiß und bewirkt einen guten Reflex der Gasglühlampen, von denen auch im Durchgange einige mehr als sonst üblich angebracht wurden. Die einzelnen Abteile sind nicht sämtlich durch Scheidewände vollständig abgeschlossen, sondern je zwei insofern miteinander verbunden, als die Scheidewand nur bis zur halben Hohe geführt wird, wodurch die Abteile zweifellos luftiger sind. Der schnelleren Auffindung halber ist die Klassenbezeichnung nicht mehr in römischen, sondern in arabischen Ziffern an der Außenwand mit weißer Farbe auf schwarzen Blechschildern groß und deutlich angebracht."
KPEV Motorvorbauten [Verkehrstechnische Woche 12.Okt 1912 S.29] Preußische Benzoltriebwagen mit Glanzblechverkleidung:
"(...) Der Drehzapfen des Maschinendrehgestell liegt nicht unter dem Wagenkasten, sondern vor demselben (siehe Tafel 1). Auf diese Weise ist eine leichte Zugänglichkeit der vor dem Drehzapfen liegenden Verbrennungsmaschine erreicht. Auf den bis zum Pufferträger verlängerten Längsträgern ruht eine ausziehbare Schutzhaube, die aus Glanzblech ausgeführt ist, weil bei der durch den Verbrennungsmotor entwickelten Wärme eine Lackierung nicht haltbar wäre.(...)"
K.S.Staats.E.B.: Fahrdienstvorschriften (FV) Nr. 192. Gültig vom 15.Februar 1913 ab [Anm.: mit Nachträgen]:
FV 1913 Anlage 16 auf Seite 168
Bild: Scan Slg Verf
FV 1913 Anlage 16 an Seite 168 angeklebt
Bild: Scan Slg Verf
FV 1913 Anlage 16 auf Seite 169
Bild: Scan Slg Verf
FV 1913 Anlage 16 auf Seite 170
Bild: Scan Slg Verf
Omnibusfarbe
"Zum ersten sächsischen Auto=Omnibus=Betrieb, der am 1. Mai im Vogtlande eröffnet wird, finden jetzt Probefahrten statt. Die Wagen tragen die Aufschrift "Königl. Sächs. Staatseisenbahnen"; der Anstrich ist grau Sitzplätze sind 14 vorhanden. Das Innere der Wagen ist etwa so ausgestattet wie dasjenige der 2. Klasse=Wagen unserer Staatsbahn. Der Verkehr wird zunächst zwischen Plauen und Eibenstock eröffnet." [Dresdner_Nachrichten 19. April 1913 frueh S.9]
Glanzblech DET 1
"Die dieselelektrischen Triebwagen für die Kgl. Sächs. Staatseisenbahnen."
Von Hanno Zeuner, Bauamtmann in Dresden. (..) Die Firma Brown, Boveri & Co, Mannheim, hat es nun unternommen, mehrere Triebwagen mit dieselelektrischem Antrieb für die Eisenbahnverwaltungen Sachsens und Preußens zu bauen, von denen die beiden sächsischen schon angeliefert wurden und im folgenden genauer beschrieben werden sollen. (..) Vor dem Wagenkastens liegt auf den Hauptträgern des Untergestells die aus Glanzblech mit Walzeisen hergestellte und mit mehreren Türen sowie Klappen versehene Haube für den Dieselmotor, die sich zur vollständigen Freilegung des Motors durch einen Kurbeltrieb ganz nach vorn verschieben läßt. Über der Motorhaube sind an der vorderen Wagenstirnwand, gleichfalls mit Glanzblech verkleidet, die Kühlwasserleitungen und das Auspuffrohr hochgeführt, an das sich ein über das ganze Wagendach hinführendes Rohr anschließt. (..)" [Elektrische_Kraftbetriebe_und_Bahnen 14. September 1915 S.302]
Abschaffung K 1918
"Bekanntmachung über Fortführung der Dienstgeschäfte.

Die Übernahme der Geschäefte durch die neue Regierung hat eine Änderung der Zuständigkeiten in der Behördenorganisation zunächst nicht zur Folge. Insbesondere bleibt die bestehende Über- und Unterordnung der Behörden bis auf weiteres unberührt.
...
In Anschriften, Unterschriften, Briefköpfen usw. hat die Bezeichnung der Behörden als "Königliche" zu unterbleiben, in Vordrucken ist sie zu streichen. Statt "Königreich Sachsen" ist zu setzen: Republik Sachsen. Vorhandene Siegel, Stempel, Verschlußmarken usw. mit dem sächsischen Wappen und der Bezeichnung "Königreich Sachsen", "Königliche Kreishauptmannschaft" usw. sind vorläufig weiter zu verwenden, soweit nicht die alte Bezeichnung auf einfache Weise, z.B. an Gummistempeln geändert werden kann.
...
Dresden, am 16. November 1918
Das Gesamtministerium.
Lipinski. Geyer, Dr. Gradnauer. Schwarz. Buck. Fleißner." [Sächs. Staatszeitung vom 16. November 1918] [Auch zitiert in Der sächsische Erzähler : 19.11.1918]
Anschriften Artikel 1919
"Schlendrian bei der 'Königlich' Sächsischen Eisenbahn. Auf der Strecke Pieschen-Dresden wird gegenwärtig eine Anzahl Eisenbahnwagen vorgerichtet. Ganz ungeniert, als ob nie Revolution gewesen wäre, werden die Wagen wieder mit der Inschrift „Königl. Sächs. Staatseisenbahn“ versehen. Der alte Schlendrian geht bei der Eisenbahndirektion ruhig weiter, sonst müßte sie doch längst Anweisung gegeben haben, hierbei Aenderung eintreten zu lassen" [Dresdner Volkszeitung 166 vom 22.Juli 1919 S.6]
Reaktion des Bearbeiters im MTB:
'Der Referent des Maschinentechnischen Büro schrieb mit Bleistift an das Wort „Der alte Schlendrian“ das Wort Quatsch, mit der Bemerkung, das bei neu zu lieferten Wagen, ist die Krone und das K. in der Anschrift wegzulassen; bei vorhanden Wagen sind dagegen Änderungen in den Anschriften nicht vorzunehmen.' [Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden im Bestand 11229, Maschinentechnischen Büro der Reichsbahndirektion Dresden, Akte No 30, zitiert Nutzer Elektra:Nutzer Elektra (https://www.tt-board.de/forum/threads/waggonfabrik-quack-salber.60819/page-5) ]
Amtsblatt Nr.60 vom 18. September 1920 mit der Lf. Nr. 800 : Entfernung monarchischer Abzeichen und Bezeichnungen:
…“Zusammen wird nochmals folgendes verfügt. Monarchische Abzeichen und Bezeichnungen (Königl. Die Krone, Kgl. Wappen) sind grundsätzlich zu entfernen. Bei Anschriften und Schildern sind Abzeichen, wenn möglich zu überstreichen oder zu entfernen, wenn dadurch nicht Beschädigungen entstehen wie z. B. bei Emailleschildern, geprägten Schildern u.s.w. Diese Schilder sind gelegentlich bei Instandsetzungen durch neue zu ersetzten. Dies jetzt allenhalben sofort zu tun, ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht angängig. An Eisenbahnwagen sind Krone, Wappen und die Bezeichnung „Königlich“ gelegentlich des Neuanstrich oder der Ausbesserung zu entfernen“… [Zitiert durch Nutzer Elektra:https://www.tt-board.de/forum/threads/waggonfabrik-quack-salber.60819/post-1247196 ]
Beschluss der Eisenbahn-Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahn Dresden, V. Abteilung Hauptstaatsarchiv Dresden, Maschinentechnischen Büro der RBD Dresden, Akte 30, Blatt 171 vom 6. April 1921 B.v.6/IV.1921 III F 352
"B.v.6 | IV. 1921
III F 352

Anstrich Personen (u. Gepäck-) wagen der Vollspurbahnen.
Mit Rücksicht darauf, daß zukünftig neu zu erbauende oder in den Werkstätten mit neuem Anstrich zu versehende Reichsbahn-Personen(u. Gepäck-) wagen aller Gattungen mit grünem Außenanstrich versehen werden sollen, werden die Werkstätten hiermit angewiesen, zunächst den vorhanden Vorrat an brauner und grauer Farbe aufzubrauchen und erst dann zum einheitlichen Anstrich der Reichsbahnpersonenwagen überzugehen. Der Innenanstrich der Holzklassen soll bei der Erneuerung künftig gleichfalls nur einheitlich in (grau-)gelber Farbe ohne Maserung wie bei den preußischen Wagen erfolgen. Schmalspurige Personenwagen bleiben von dem einheitlichen Außenanstrich vorläufig ausgenommen.

Bestellungen auf grüne Farbe usw. sind rechtzeitig beim Mtb. einzureichen.

An
[?] u. Wmag.[?] " [HSTAD Akte 30 Blatt 171 Fotokopie, Klammertext: handschriftliche Ergänzungen]
Dresdner Nachrichten vom 17. Juni 1925 "50 Jahre Berlin Elsterwerda Dresden" Privatbahnwagen "grün weiß":
"(...) Die grün=weiße Farbe herrschte somit beim Anstrich der Personenwagen, wie in der Grundfärbung der Uniformen des Personals vor, (...)"